23/08/2025
Offener Brief
Hallo lieber EINER Flohmarkt-Standbetreiber,
der es gestern für nötig hielt, ein uns unterstützendes Unternehmen mit kritischen Worten zu bombardieren.
Ich habe lange überlegt, ob ich dazu etwas schreiben soll. Viel lieber würde ich es Ihnen direkt ins Gesicht sagen – aber leider kenne ich Ihren Namen nicht. Ganz schweigen kann und will ich aber auch nicht, auch wenn Sie nur EINER sind.
Vielleicht erreichen Sie diese Zeilen. Dann können wir gerne ein Gespräch führen. Oder Sie nehmen sie einfach als kleinen Denkanstoß, was Ihre Worte bei denjenigen auslösen, die sich hier in Karlshagen ehrenamtlich den sprichwörtlichen Hintern aufreißen, damit auch SIE es schön haben und ins Ortsgeschehen eingebunden sind.
Dieser Brief ist übrigens nicht nur eine kleine Entschuldigung an unsere Unterstützerin für die Unannehmlichkeiten, sondern auch eine Antwort auf Ihre Kritik, lieber Unbekannter.
Punkt 1: „Alles halbherzig!“
Wir sind ein gemeinnütziger Verein, bestehend aus Ehrenamtlichen. Wir verdienen kein Geld mit unserer Vereinsarbeit. Die meisten von uns arbeiten zusätzlich in Vollzeitjobs – oft mehr als 8 Stunden täglich. Alles, was wir tun, machen wir aus Liebe zu diesem Ort, aus dem Bedürfnis, etwas Gutes beizutragen und unsere Gemeinschaft zu stärken.
Kurz gesagt: Halbherzig machen wir hier gar nichts. Wenn das so wäre, würden wir es gar nicht erst tun.
Punkt 2: „Kein Flyer im Briefkasten!“
Tja, was soll ich sagen: Ich lade Sie herzlich ein, in unseren Verein einzutreten und die Flyerverteilung beim nächsten Mal zu übernehmen. 😉
Wir haben 1.950 Einladungen in JEDEN Haushalt von Karlshagen verteilt – sicherlich auch in Ihren. Die 2.000 gedruckten Flyer liegen außerdem an verschiedenen Orten im Ort aus, wo sie sich jeder Standbetreiber holen kann. Eine zweite Komplettverteilung mitten in der Saison ist schlicht nicht machbar.
Punkt 3: „Kein Banner am Ortseingang!“
Stimmt, da haben Sie Recht – den gibt es nicht. Aber wissen Sie was? Eine Spende von 100 € mit dem Verwendungszweck „Banner Flohmarkt“ würde das Problem lösen. Noch schöner wäre es natürlich, wenn Sie auch Zeit finden, das Banner dann auf- und abzubauen.
Punkt 4: „Zu wenig Werbung!“
Unsere Werbung findet sich auf Flyern, auf Facebook, Instagram, in der Usedom-App, im Veranstaltungskalender der OZ, im Radio bei Ostseewelle und in zahlreichen Statusmeldungen der Teilnehmer.
Ja, wir haben kein Budget für eine große Werbekampagne im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Aber auch hier gilt: Gerne unterstützen, spenden oder selbst organisieren.
Punkt 5: „Unternehmen angegriffen!“
Und nun der wichtigste Punkt:
Wir verbitten uns ausdrücklich, dass Sie die Besitzerin eines Unternehmens, das uns in unserer Vereinsarbeit unterstützt, verbal angreifen.
Es steht jedem Unternehmer frei, zu entscheiden, welche Werbung er in seinem Laden aushängt – oder eben nicht. Wir sind unseren Unterstützern unendlich dankbar und werden ganz sicher nicht anfangen, ihnen Vorschriften zu machen.
Und nun zu Ihnen, Herr Unbekannt:
Sie nehmen an einem Flohmarkt teil, der ehrenamtlich organisiert wird. Sie zahlen keine Standgebühr (es sei denn, Sie gehören zu den 10 %, die freiwillig gespendet haben – dann ziehe ich meinen Hut!). Mit etwas Glück verdienen Sie dabei sogar noch gutes Geld.
Also: WAS GENAU ist Ihr Problem? Was erwarten Sie noch?
Wenn alles so furchtbar ist und Sie es unzumutbar finden – dann machen Sie doch einfach nicht mit.
Und mein ganz persönlicher Rat:
Nicht meckern. SELBER machen!
Wir haben hier in Karlshagen 21 Vereine. Sie dürfen sich gern engagieren und alles noch besser, schöner und professioneller machen. Mit vollem Herzen, versteht sich.
Mit freundlichen Grüßen,
F***y Orpel
Vorsitzende Nachbarschaftshilfe Karlshagen e.V.
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