
09/08/2025
Neue Besprechung: "Sehnsuchtspotenzial" - Petra Ganglbauer liest Claudia Bitter. Podium Porträt 133
"Claudia Bitter ist als gattungsüberschreitende Künstlerin und Autorin bekannt. Hervorragend sind ihre sprachkünstlerischen Arbeiten, in denen sie Schriftbilder aus Fundstücken aus der Natur herstellt. Aus den in diesem Band vorliegenden Gedichten spricht ein tiefgreifendes Sehnen nach Verschmelzung mit der Natur. Die Gesten von Mensch, Pflanze, Landschaft und Körper im Besonderen verleiben einander ein, um eine mystische Zusammenschau zu erwirken, die kein Außerhalb, keine Isolation des lyrischen Ichs mehr zulässt.
Letztlich handelt es sich auch um eine Sehnsucht nach einem „WIR“, das die Natur vorgibt, wie es in einem der Gedichte heißt. Denn das lyrische Ich setzt sich sehr bewusst und ohne jeglichen Filter dem Schmerz aus Einsamkeit aus. Darüber hinaus verbleibt bisweilen nur noch so etwas „wie die Erinnerung / an Sehnsucht“. Nicht einmal diese ist also eine Konstante im Leben, auch sie ist fragil und vergänglich.
zu den Vö**ln der Fremde
am See kräuselt der Wind meine Lider
die Sonne tunkt mir das Haar
ich rieche die Bäume
meine einzigen Freunde
die Fische im Herz hab ich nicht gefüttert
sie zappeln
und fliegen wie Augen
zu den Vö**ln der Fremde (…)"
https://www.poesiegalerie.at/wordpress/2025/08/09/petra-gangelbauer-sehnsuchtspotenzial/