26/02/2024
V květnu 1️⃣8️⃣8️⃣6️⃣ zahájila princezna Pauline Metternich první květinový průvod v Prátru.💐
𝐖𝐢𝐞𝐧𝐞𝐫 𝐏𝐫𝐚𝐭𝐞𝐫 - 𝐝𝐞𝐫 𝐞𝐫𝐬𝐭𝐞 𝐁𝐥𝐮𝐦𝐞𝐧𝐜𝐨𝐫𝐬𝐨, 𝟐𝟒.𝟎𝟎𝟎 𝐏𝐚𝐚𝐫 𝐖ü𝐫𝐬𝐭𝐞𝐥 𝐮𝐧𝐝 𝐟𝐞𝐜𝐡𝐭𝐞𝐧𝐝𝐞 𝐃𝐚𝐦𝐞𝐧
Im Mai 1886 initiierte Pauline Fürstin Metternich im Prater den ersten Blumencorso.
Die Adelige übernahm häufiger Aufgaben der immer seltener in Wien weilenden Kaisergattin Sisi, so etwa das Organisieren von Veranstaltungen und das Vorführen der neuesten Mode. Pauline Metternich galt daher bald als eine Art Trendsetterin, wurde wegen ihrer berüchtigten Lästereien vom Volk aber auch gerne "Mauline Petternich" genannt.
Die Anmeldungen zu dem Corso überstiegen alle Vorstellungen, sodass man schon befürchtete, der in Wien vorhandene Blumenvorrat würde nicht ausreichen. Deshalb wurden 20.000 Rosen von der Riviera importiert, um allen Kutschen einen schönen floralen Schmuck verleihen zu können.
Zudem wappnete man sich auch mit einer großen Menge an kulinarischen Spezialitäten gegen den erwarteten Ansturm von rund 300.000 Besuchern und hatten schließlich 24.000 Paar Würsteln, 1.000 Kilo "sonstiges Wurstzeug" und 700 Kilo Käse zur Verfügung. Der Durst der Zuschauer sollte mit Bier aus 18 verschiedenen Brauereien aus dem In- und Ausland gestillt werden.
Und man kann sagen: Es wurde alles verputzt!
Am 29. Mai fuhren die festlich herausgeputzten Kutschen dann im Stau über die Ringstraße und Praterstraße auf die Prater Hauptallee bis zum Lusthaus. Die Fußgänger bewarfen die passierenden Fahrzeuge und deren Insassen mit Blumensträußen; besonders gefeierte Künstler wie Johann Strauß konnten sich kaum vor dem Blütenregen retten.
Zum Programm gehörten außerdem ein Feuerwerk, Gesangseinlagen und Schauwettkämpfe wie Damenfechten. Das Spektakel, das von Triumphbögen mit tausenden kleinen Flammen beleuchtet wurde, dauerte weit bis nach Mitternacht,
Nach weiteren erfolgreichen Veranstaltungen mit reger Beteiligung von Militär, Geldadel und Künstlern, fand aufgrund der langsamen Etablierung des Automobils 1925 zum ersten Mal ein "Benzinblumencorso" statt. Zehn Industrielle und andere gesellschaftlichen Größen stellten ihre Fahrzeuge zur Verfügung, mit welchen zugleich für diverse Produkte wie Seifen, Eiscremen und Kosmetikartikel geworben wurde. Die Budenbesitzer, die entlang der Hauptallee ihre Hütten aufgebaut hatten, erfreuten sich an dem regen Zulauf der rund 500.000 Besucher, die sich Bier und Backhendl stärkten.
Foto (Quelle Geschichte Wiki): Blumenkorso in der Prater Hauptallee um 1914